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Lernen & Technologie: Eine Zeitreise und die Trends für die Zukunft
Die Digitalisierung verändert rasant unseren Alltag, sowohl im Privaten als auch in beruflichen Disziplinen. Manche Bereiche sind von diesen Entwicklungen mehr, andere weniger betroffen. Vor allem der Bildungsbereich ist in den letzten Jahren stark von Veränderungen geprägt. Innovative Technologien wie digitale Lernplattformen, Lern-Apps, Online-Quiz-Formate sind entstanden und haben sich zwischenzeitlich auch in vielen Unternehmen etabliert. Diese Neuerungen bieten dabei neue Möglichkeiten bzw. Formen des Lernens, welche stets weiterentwickelt werden. Doch wie hat es begonnen und was sind die Trends für die Zukunft?
Die Ära des computerbasierten Lernens
Die Anfänge des technologiegestützten Lernens liegen im computerbasierten Training (CBT). Diese Form der Aus- und Weiterbildung gibt es bereits seit den 1980-er Jahren. Das System funktionierte am Beginn internetunabhängig, auf die Inhalte konnte man über mobile Datenträger, wie über eine CD-ROM, zugreifen. Der Vorteil des multimedialen Lernens ist dabei, dass durch die Interaktionen am PC Wissen besser verfestigt werden kann. Weiters fördert computerbasiertes Training nicht nur den Lernerfolg, sondern ermöglicht dem Lernenden ein individuelles Tempo und bietet zudem die Möglichkeit, den Stoff so oft zu wiederholen, bis das Gelernte verinnerlicht wird.
Auch dem Unternehmen selbst bot technologiegestütztes Lernen von Beginn an Vorteile: selbstgesteuertes Lernen des Mitarbeitenden spart Kosten und Ressourcen im Vergleich zur Organisation von Seminaren oder persönlicher Wissensweitergabe.
Lernen wird digital
Die nächste technologische Entwicklung war das webbasierte Training (WBT) um das Jahr 2010. Dabei wurden die Lerninhalte nicht mehr über einen mobilen Datenträger, sondern im virtuellen Klassenzimmer – online über das Internet – abgerufen. Beim webbasierten Training kann synchron, aber auch asynchron gelernt werden. Das bedeutet, dass die Inhalte in einer großen Gruppe gemeinsam zur selben Zeit bearbeitet oder individuell gelernt werden können.
Mobiles Lernen via Smartphone
Mit der neuen Ära der Smartphones (das erste Smartphone wurde 2007 präsentiert) und der Weiterentwicklung der webbasierten Plattformen gab es den nächsten großen Fortschritt im Bereich der neuen Lernformen: Lernen wurde über eigene Applikationen (Apps) mobil und dadurch noch orts- und zeitunabhängiger.
Auf die mobilen Lerninhalte kann heute via App am Smartphone oder Tablet zugegriffen werden. Das funktioniert auch von unterwegs und zwischendurch, wenn man nur kurze Zeit zum Lernen hat, und Inhalte in Form von Lernhäppchen bzw. Mikrolernen konsumiert.
Die Online-Massenkurse: MOOC‘s
Ein noch recht neues Phänomen in der Lernlandschaft ist die Entwicklung von „Massive Open Online Courses“, kurz MOOC’s genannt – was auf Deutsch übersetzt „riesiger offener Onlinekurs“ heißt. Dieses Lernformat kann jederzeit begonnen werden und wird oft von diversen Lernplattformen kostenlos angeboten, um einer großen Menge an Menschen denselben Content zur Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Besonders beliebt ist dieses Lernformat bei Universitäten. Die Inhalte bewegen sich zwischen eigenständigen Texten sowie einem Angebot von Videos, Podcasts und auch dem Besuch von Live-Onlineseminaren.
Lernspiele & Simulationen
Ein auch noch recht neues Lernformat ist das spielbasierte Lernen (Gamebased Learning (GBL) / Serious Gaming). Hier wird der Lerncontent durch spielerische Inhalte und Funktionen unterstützt. Der User lernt freiwillig und ungezwungen durch die Komponente der Gamification (auf Deutsch: Gamifizierung). Ein gutes Lernspiel zeichnet sich durch klare Spielregeln, eine durchgängige Storyline und die Förderung der Selbstwirksamkeitserfahrung aus.
Simulationen und Planspiele sind auch Lernformate in Form von spezifischer Software, mit denen man einen Arbeitsprozess simulieren kann oder dem User komplexe Systeme näherbringen möchte. Beispiele sind unter anderem Flugsimulatoren und Wirtschaftsplanspiele.
Mikrolernen & Virtual Reality
Durch die Entwicklung des mobilen Lerncontents hat sich Microlearning bzw. Mikrolernen als effektive und zukunftsreiche Lernmethode etabliert. Bei dieser Didaktikform werden große Inhalte zu Lernhäppchen verarbeitet und bieten dem Lernenden einen raschen Lernsnack zwischendurch.
Idealerweise werden beim Mikrolernen die jeweiligen Lerninhalte so oft wiederholt, bis die Lernenden den Stoff beherrschen. Mobiles Mikrolernen ermöglicht vor allem das Lernen im eigenen Tempo und gilt wissenschaftlich bewiesen heute als die effizienteste Lernmethode.
In den letzten Jahren wird auch viel mit Augmented Reality / Virtual Reality im Bereich des E-Learnings experimentiert. Diese Technologie steht noch relativ am Beginn, um sich als massentaugliche Lernform zu etablieren, doch ist die Methode sehr erfolgsversprechend, da durch die Technologie gleichzeitig mehrere Sinne angesprochen werden. Lernformen, die dies bewerkstelligen, gelten laut Wissenschaft als die erfolgreichsten für den nachhaltigen Lernerfolg.
FAZIT: Die Technologien verändern sich durch die Digitalisierung rasant. Um mithalten zu können, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen laufend weiterentwickeln und lebenslanges Lernen im Betrieb fördern. Dafür gibt es eine Vielzahl an Technologien, wer lernt, diese auch richtig einzusetzen, wird bessere Zukunfts-Chancen haben. Denn wer lernt, bleibt.
Quellen:
- E-Learning-Content | LEARNTEC
- Die 10 besten E-Learning Methoden und Formate im Überblick | Knowledgeworker
-
eLearning Theories, Design, Software and Applications, Patrizia Ghisland (intechopen.com)
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Massive Open Online Courses / Wikipedia
- Virtual Reality und Augmented Reality in der Digitalen Produktion von Horst Orsolits, Maximilian Lackner
- Mikrolernen und mobiles Lernen, Theo Hug